Fiesta Mexicana

Spielbeschreibung und Spielmaterial

Jeder Spieler will beim großen Familienfest zu Ehren der Toten, dem Día de los Muertos, seinen Tisch mit den leckersten Speisen füllen. Reihum bieten die Spieler auf die mexikanischen Gerichte, um sie für ihre Tische zu ergattern. Dabei bestimmen die Zahlen auf den 16 Feldern des Tisches gleichzeitig die Versteigerungsgebote und die Plätze, auf welche die Gerichte gelegt werden. Wer leer ausgeht, darf seinen Tisch um 90 Grad drehen – und hat so gleich wieder eine neue Ausgangslage mit neuen Zahlen zum Bieten, denn die Zahlen von 1 bis 16 sind auf jedem einzelnen Feld viermal vorhanden. Wer durch geschicktes Bieten und passendes Auslegen möglichst wertvoller Gerichte sowie das Erfüllen von Sonderwünschen der Gäste die meisten Punkte erzielt, gewinnt bei dieser turbulenten Fiesta Mexicana.

2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, 30 Minuten.

Inhalt: 4 Spielpläne, 66 Karten mit mexikanischen Gerichten, 24 Wunschkarten, 56 Punkteplättchen, 1 Spielübersicht

 

Entstehung des Spiels

Die Einstiegshürde bei klassischen Versteigerungsspielen

Versteigerungsspiele sind spannend, machen es den Spielern aber in den ersten Partien nicht leicht. Denn woher soll man wissen, welchen Wert ein Versteigerungsobjekt – ein Gegenstand oder eine Spielplanaktion – für den weiteren Spielverlauf hat. Deshalb sind meist solche Spieler im Vorteil, welche das Spiel und die Wertigkeit der einzelnen Spielelemente schon kennen und daher insbesondere zu hohe Gebote vermeiden.

Wir hatten die Idee für ein Spiel, bei dem der Wert der zu ersteigernden Karten durch die Position der Karten auf dem Spielplan vorgegeben wird. Den Spielern sollten die Zahlen der 16 Felder ihres Spielplans als Gebote zur Verfügung stehen und der Meistbietende die ersteigerte Karte genau auf das Feld legen, dessen Zahl er geboten hat. Dadurch sollte dieses Feld allerdings als Gebot für die kommenden Runden verbraucht sein.

Die weitere Entwicklung

Als Anreiz für das Bieten auf bestimmte Karten sollten Plus- oder Minuspunkte durch passende oder nicht passende benachbarte Karten erzielt werden. Von Anfang an waren es mexikanische Symbole mit kräftigen und gut unterscheidbaren Farben, die unsere Karten schmückten. Nachdem in der frühen Phase der Spielentwicklung auf den Karten noch angegeben war, welche Symbole auf den benachbarten Karten „passten“ und welche nicht, kam uns glücklicherweise recht schnell die Idee, Halbkreise an den Kartenrändern abzubilden, die durch das passende Anlegen benachbarter Halbkreise vervollständigt und so Punkte erzielt wurden. Dies erwies sich als übersichtlicher und eingängiger.

Aufgrund unserer Erfahrungen aus den Testspielen nahmen wir „Wunschkarten“ ins Spiel auf, welche zusätzliche Punkte für bestimmte Kartenanordnungen auf dem Spielplan verschaffen. Diese geben insbesondere unerfahrenen Spielern eine weitere Hilfestellung für ihre ersten Spielzüge. Um zumindest im Einzelfall eine heiß begehrte Karte bei der Versteigerung auf jeden Fall zu erhalten, nahmen wir die Regel auf, dass die Spieler eine Wunschkarte abgeben dürfen, um eine Versteigerungsrunde sofort zu beenden und die Karte zu erhalten. So kann selbst eine scheinbar nicht zu erfüllende Wunschkarte auf andere Weise zu einem punkteträchtigen Spielzug verhelfen. Damit brachten die Wunschkarten einiges an Abwechslung und Spieltiefe bei überschaubarem zusätzlichem Regelaufwand in Spiel.

Der besondere „Dreh“ kam schließlich ins Spiel als wir alle Felder mit jeweils 4 Zahlen versahen und es den beim Bieten leer ausgegangenen Spielern erlaubten, ihren Spielplan um 90 Grad nach links oder rechts zu drehen. Denn dadurch ändern sich die zum Bieten zur Verfügung stehenden Zahlen, da z.B. ein Feld mit einer 1 durch das Drehen um 90 Grad nach links zu einer 13 wird. Dies erwies sich als spannendes taktisches Mittel, um die Chancen auf punkteträchtige Karten zu erhöhen. Da alle Karten Punkte bringen können, lohnt es sich scheinbar immer, eine hohe Zahl zu bieten. Doch im richtigen Moment zu passen, um sich hohe Zahlen auf dem Spielplan zu erhalten für bessere Karten, ist eine kluge Vorgehensweise.

Die Zusammenarbeit mit HUCH

Auf einem Spieletreff lernte Redakteurin Tina Landwehr- Rödde vom HUCH! Verlag den Prototyp des Spiels kennen und zeigte großes Interesse an einer gemeinsamen Umsetzung der Spielidee. Gemeinsam experimentierten wir mit unterschiedlichen Kartenanzahlen und testeten verschiedene Wunschkarten. Die Rückseiten der Spielpläne wurden mit einem Alternativ- Spielplan mit Minuspunkt- Feldern versehen, die bis zum Spielende mit Karten bedeckt sein sollten, um die Minuspunkte abzuwenden.

Außerdem wurde nun der Día de los Muertos (Tag der Toten), einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt, prägend in die Gestaltung des Spiels aufgenommen. So schmücken nun nicht nur Blumen, sondern auch die unverwechselbar zum Día de los Muertos gehörenden Skelette und Totenschädel die Spielkarten oder die darauf abgebildeten Personen. Und da zur mexikanischen Kultur auch die abwechslungsreiche mexikanische Küche gehört, nahm Tina Landwehr- Rödde gleich noch ein Rezept für leckere überbackene Burritos in die Spielanleitung mit auf.

Gerne hätten wir unsere Sombreros aufgesetzt und beobachtet, ob Fiesta Mexicana  den Besuchern der Spielemesse 2020 in Essen mundet. Doch leider fand die Messe aufgrund der Corona- Pandemie nur virtuell statt. Umso mehr hoffen wir, dass unser Spiel in dieser Zeit ein wenig Freude und Abwechslung bringt.

 

Rezensionen zum Spiel

REICH-DER-SPIELE.DE „Der eigentliche Spielmechanismus ist familienspieltauglich, schnell erklärt, schnell gespielt und funktioniert zu zweit genauso gut wie auch mit mehreren Spielern. Eine zusätzliche Spielvariante auf den Rückseiten der Tableaus, die in der Anleitung vorhandenen Informationen zu den im Spiel vorhandenen Gerichten und ein Kochrezept für leckere Burritos runden die ganze Sache auch thematisch sehr gut ab.“

SPIELKULTISTEN.DE „Das Spiel hat uns als Familie direkt beim ersten Durchgang gut gefallen. Die Regeln sind einfach und die Wunschkarten sind selbsterklärend. Das war gleich ein guter und schneller Einstieg. Auch wenn wir zunächst davon ausgegangen waren, dass ein Spiel ab 8 Jahren nicht so schwierig sein kann, haben wir im Verlauf jedoch festgestellt, dass es ganz schön tückisch ist, gegenüber den anderen Spielern so zu pokern, dass man die Karte mit dem gewünschten Gericht bekommt und an die richtige Stelle platzieren kann, um auch für möglichst viele Dips noch Punkte zu erhalten oder das Ziel der Wunschkarten zu erfüllen.“

SPIELFRITTE.DE „In jedem Spiel, und ich habe das Spiel in vielen und unterschiedlichen Konstellationen gespielt, machte es bei den Mitspielenden beim Tischdreh: „Wow! Was ist das? Das ist ja mal genial!“ Genau. Genial. Anders kann ich es auch nicht sagen. Ich kenne viele Spiele mit Bietmechanismen, aber dieser ist mir noch nie untergekommen. Was eine geniale Idee. Wir haben im Spiel kein Geld, keine Ressource, die wir abgeben müssen. Kein: „Ach menno, ich kann nicht mitbieten!“ Sondern immer die Möglichkeit seine „kostbaren Sets des Tisches“ so zu drehen, damit der Platz noch kostspieliger und attraktiver wird. Das gefällt mir an Fiesta Mexicana außerordentlich gut. Eine ganz tolle und sehr innovative Idee.“

SPIELSTIL.NET „Fiesta Mexicana ist ein buntes Legespiel mit Aufforderungscharakter. Die Auktionen sind natürlich das Kernelement des Titels und kommen mit ihrer Art nicht nur frisch und neu, sondern auch recht ungewöhnlich daher. […] Unterhaltsam, bunt und manchmal leicht frustrierend bietet Fiesta Mexicana dennoch eine gute gemeinsame Zeit. Hossa!“

JUNGUNDALTSPIELT.DE „Fiesta Mexicana  ist ein farbenfrohes Familienspiel, das schnell erklärt ist und eine kurze Spieldauer hat. Es macht einfach Spaß. Sicher ist der Glücksfaktor recht hoch, dennoch ist auch eigene Taktik nötig, um zu entscheiden, ob man nun dem anderen ein Gericht wirklich überlassen will oder es doch selbst nutzen möchte.“

BRETTGESPIELT.DE „Fiesta Mexicana  ist ein wirklich tolles Spiel für Familien, oder auch als Einstieg/Ausklang für einen schönen Spieleabend geeignet. Die Aufbauzeit beträgt vielleicht 5 Minuten und durch die gut erklärte Anleitung kann man schnell los spielen. Durch die Möglichkeit sein Spielertableau drehen zu können, sollte man bei einer Auktion einmal leer ausgehen, erhält das Spiel viele taktische Varianten, die uns großen Spaß gemacht haben.“

SPIELETEST.AT „Der Bietmechanismus hinter Fiesta Mexicana  ist ein cleverer. Selten gewinnt man eine Karte mit einer Zahl in der ersten Hälfte des Zahlenraums von 1 bis 16, weshalb dem Drehen des Tisches große Bedeutung zukommt. […] Wichtig ist zudem, dass man nicht zu offensichtlich spielt, ansonsten können meine Gegner dazwischen pfuschen. Man gibt also auch mal ein Bluffgebot ab. Bekommt man blöderweise genau dann den Zuschlag, kann man sich wunderbar Sachen verbauen. Aber hey: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt!“

BRETTSPIELPOESIE.DE „Doch war es gut Fiesta Mexicana  eine Chance zu geben, denn es kam bei uns in allen Gruppen erstaunlich gut an. Der Einstieg ist total leicht. Ein häufiges Problem bei Bietmechanismen besteht für neue Spieler darin, dass sie nicht einschätzen können, welche Gebote sich lohnen und wann sie lieber aussteigen sollten. Hier wird es durch die Plätze auf den Tableaus vorgegeben, was in meinen Augen viel einfacher zu verstehen ist, weil die Auswirkungen auch direkt abzulesen sind. […] Was soll ich sagen, Fiesta Mexicana  macht einfach Spaß. Es schafft mit toller Optik und wenigen Regeln ein klasse Familienspiel. Es ist so schnell gespielt, dass meist eine Revanche gefordert wird. Sicherlich hat das Glück einen hohen Einfluss, bei der Kürze der Spielzeit finde ich das aber vollkommen vertretbar.“