Captain Jack’s Gold

Captain_Jack

 

Entstehung des Spiels

01Wie auf wohl viele Jungen übten Piraten auch auf uns schon immer eine große Faszination aus. Dies zeigte sich insbesondere darin, dass bereits als Schüler Piratenspiele wie etwa Sid Meier’s großartiges “Pirates!” auf allen Computern und Konsolen für eine ungünstige Verschiebung der Wach-/ Schlafanteile bei uns sorgten. So ganz fern war der Gedanke ein Piratenspiel zu entwickeln, damit also nicht.

02Flott zu spielen sollte es sein – ein Kartenspiel am besten, mit Würfeln zum Zocken. Goldmünzen, Kanonen, Stürme, Matrosen, Schatzkarten – all‘ das sollte mit im Spiel sein. Eine Grundidee für den Spielablauf hatten wir: Man sollte als Piratenkapitän immer wieder neu entscheiden können, wie viel und welches Risiko man eingeht und wann man sich für einen sicheren Spielzug entscheidet. Anleihen am sogenannten „Can’t stop“- Mechanismus, bei man seinen Zug beliebig fortsetzen kann, um einen größeren Gewinn zu erzielen, aber immer mit dem Risiko, alles zu verlieren, boten sich an. Doch die strikt lineare Struktur dieses Mechanismus („Wer viel riskiert gewinnt viel, wer wenig riskiert gewinnt wenig“) wollten wir abwandeln: Die Spieler sollten sich durch ihr eigenes Spielgeschick und nicht durch den bloßen Mechanismus in die Lage versetzen, ein größeres Risiko eingehen zu können.

03Aus dieser Überlegung entstand der Spielablauf, der den Spielern die Möglichkeit gibt, ihr Piratenschiff mit reichlich Segeln, Kanonen und Matrosen auszustatten, um so mehr Risiko wagen zu können. Wer sein Spiel so umsichtig aufbaut, muss jedoch darauf achten, nicht zu viel Zeit auf das Ausrüsten seines Schiffes zu ver(sch)wenden, denn gewinnen sollte unser Spiel natürlich nicht der Spieler mit dem schönsten Schiff, sondern der Pirat, welcher das meiste Gold gesammelt hat.

04War der grundsätzliche Spielablauf damit gefunden, konnten all‘ die Ideen um Kanonen und Schatzkarten, Seeungeheuer und Handelswaren ins Spiel eingefügt werden. Schnell stellten wir jedoch fest, dass all‘ diese Ideen dem Spiel zwar Piratenflair verschafften, jedoch auf Kosten eines höheren Regelumfanges. Als wir dem Spiel deshalb einige spielerische Details wieder wegnahmen, bekamen wir von unseren Testspielern nur allzu oft zu hören: „Das macht ja Spaß und ist auch einfach zu verstehen, aber für ein Piratenspiel müsste noch …. dies und das …. dabei sein„. „Dies und das“ waren zumeist gerade diejenigen Details, welche wir zum besseren Einstieg ins Spiel entfernt hatten.

Der nächste Entwicklungsschritt lag somit auf der Hand: Es galt die Spielkarten so auszugestalten, dass der Spieleinstieg mittels einfacher Grundregeln problemlos gelingt, aber dem Spiel irgendwie noch etwas fehlt, was durch Ausbauregeln und weitere Karten hinzukommt.

06Als wir unseren Prototypen „Kaperfahrt“ dem Noris- Verlag vorstellten, entschied dieser sich schnell, das Spiel in sein Verlagsprogramm aufzunehmen, wegen des einfachen Spieleinstiegs jedoch nicht unter der Marke „Goldsieber“, sondern im Noris- Programm. Markus Weigand als verantwortlicher Produktmanager machte sich auch sogleich daran, auszuloten wie aus dem Prototypen eines Piratenspiels ein richtiges Piratenspiel werden könnte. Mit der auch für uns Autoren beeindruckenden Spielschachtel in Form einer Schatzkiste und den echten Metallmünzen gelang dem Verlag auf der Spielwarenmesse SPIEL’10 in Essen eine Präsentation von Captain Jack’s Gold in sehr ansprechender Form. Da greifen auch wir gerne zum Würfel.

 

Spielbeschreibung und Spielmaterial

07Schatzkiste auf und Leinen los für alle Freibeuter, Feierabendpiraten und leidenschaftlichen Münzsammler: Derjenige, der durch tollkühne Piraterie den größten Goldschatz in Form der beiliegenden Piratenmünzen aus Metall erbeutet, bekommt den Sieg und die Schatzkarte des legendären Captain Jack. Geschicktes Kapern, Entern, Tauschen und Verkaufen bringt verbleibende Piratenaugen zum Leuchten. Einfache Grundregeln, anspruchsvolle Ausbauregeln für erfahrene Spieler, eine stimmungsvolle Grafik und hochwertiges Spielmaterial nehmen beherzt jeden Kritikern den Wind aus den Segeln. Also ran an Ruder, Segel, geladene Kanone und reiche Handelsschiffe – Ein Spiel für alle, die es mögen, mit barer Münze für actionreichen Spielspaß entlohnt zu werden.

2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, 30 bis 45 Minuten.

Inhalt: 1 Pirateninsel, 90 Kaperkarten, 20 Kaperbriefe, 4 Schiffstafeln, 4 Piratenschiffe, 25 Piratenmünzen, 1 Würfel, 1 Spielanleitung.

 

Rezensionen zum Spiel

08HALL9000.DE “Captain Jack’s Gold, das neueste Spiel aus dem Hause Noris, ist ein optischer Leckerbissen, bei dem vor allem die Spieleschachtel in Truhenform und die echten Metallmünzen hervorstechen. […] Nach etlichen Partien in verschiedensten Gruppierungen kann ich auch Captain Jack’s Gold ein positives Zeugnis für die beabsichtigte Zielgruppe – Familien und Gelegenheitsspieler – ausstellen.”

09CLIQUENABEND.DE “Sehr viele Nachmittage und Abende haben wir mit diesem Spiel verbracht und dabei landete das Spiel nicht nur als Einstiegs- oder Absackerspiel auf unserem Tisch. Oftmals haben wir sogar mehrere Stunden zu Hause und im Spieleclub damit verbracht.“

10SPIELONAUT.DE “Mag sein, dass die Spielschachtel in Form einer Schatztruhe mit geschwungenem Deckel und metallenem Schloss in erster Linie Kinder ansprechen soll. Doch drin steckt ein packender Piratenspaß, der durch tolle Kartenmotive, goldene Münzen und eine Abenteuerwelt voller Spielmöglichkeiten auch ältere Freibeuter reizt, die Segel zu setzen, die Flagge mit dem Totenkopf zu hissen und in See zu stechen – auf der Jagd nach Captain Jack’s Gold.”

REICH DER SPIELE.DE “Hier kann man sich wie ein echter Pirat fühlen und mit dem eigenen Piratenschiff durch die Karibik segeln, Schiffe kapern, kostbare Waren gewinnen und damit Piratengold verdienen. […] Captain Jack’s Gold ist eine Kombination aus Strategie- und Glücksspiel.“

SUPERFRED.DE „Natürlich ist bei einer solchen „Schatzsuche“ auf dem Meer vieles nicht planbar und der Faktor Glück spielt schon eine Rolle, die man nicht unterschätzen sollte, auch in der Ausbauversion, dennoch haben sich in allen Spielrunden die Spieler über die komplette Spieldauer sehr gut unterhalten. Die Interaktion ist dabei eher gering, da man für sich selber sein Schiff optimiert und versucht schnellstmöglich an die zum Sieg benötigten Piratenmünzen zu gelangen. Das Spiel ist somit prima zu zweit spielbar, aber auch in einer Runde zu viert kommt es kaum zu Längen, auch wenn man als nicht aktiver Spieler letztendlich zum Zuschauen verdammt ist. Insgesamt kam das Spiel bei uns sehr gut an, einige Spieler sagten sogar, dass es das beste Piratenspiel sei, das sie jemals gespielt hatten. Anderen Spielern war hingegen das Glückselement durch die nachgezogenen Karten und den Würfel zu hoch.“

BRETTSPIELBLOG.CH „Captain Jack’s Gold  verbreitet so ein richtiges Piratengefühl. Das Spiel in der Schatztruhe enthält richtige Piratenmünzen, das Material ist genial. Das Grundspiel bietet einfache Spielmöglichkeiten mit einem schnellen Zugang für die ganze Familie. […] Die Ausbauvariante bringt dann beinahe ein neues Spiel hervor. Die Zahl der Möglichkeiten und Entscheidungen nimmt stark zu und macht das Spiel noch spannender und anspruchsvoller. Wer sich vom Glück nicht blenden lässt, der will bei Captain Jack’s Gold  gerne Pirat sein.“

 

Von Piraten und Schätzen

11Wer an Piraten denkt, dessen Gedanken schweifen – geprägt durch Filme und Bücher – sofort in die Karibik. Denn vom 16. bis ins 18. Jahrhundert lieferten sich die seefahrenden europäischen Nationen England, Spanien, Frankreich und Holland hartnäckige Seekriege in der Neuen Welt. Die Reichtümer der Kolonien waren zu verlockend, um den lukrativen Handel nur den anderen Nationen zu überlassen. Dabei wurden zahlreiche Kaperbriefe ausgestellt, welche Kapitänen den offiziellen Auftrag gaben, Schiffe anderer Nation auszurauben oder zu versenken. Im Gegenzug musste der Kaperkapitän einen Teil der Beute, der sogenannten Prise, an die ausstellende Nation abführen. Manchmal wurden Kaperbriefe aber auch einfach nur ausgestellt, um Piraten von der Bedrohung eigener Schiffe abzuhalten.

12Die Freibeuter rekrutierten ihre Mannschaften aus der Kriegs- und Handelsmarine, aber auch aus gefangenen Matrosen erbeuteter Handelsschiffe und Sklaven. Im Vergleich zum harten Alltag an Bord offizieller Kriegs- oder Handelsschiffe war das Leben auf einem Piratenschiff ungleich freier. So gab es für die Mannschaftsmitglieder weitgehende Mitspracherechte: Sie wählten ihren Kapitän und ihre Offiziere selbst und teilten die Beute zu gleichen Teilen unter sich auf. Der Kapitän besaß zwar im Kampf uneingeschränkte Autorität, ansonsten wurden die Geschicke an Bord aber durch den Rat, bei dem alle Männer Mitspracherecht hatten, bestimmt.

13Die meisten Freibeuter führten bei Überfällen übrigens ihre Nationalflagge, dazu meist eine Flagge mit individuellen Zeichen des jeweiligen Schiffes. Der „Jolly Roger“ hingegen, die bekannte schwarze Piratenflagge mit dem Totenkopf und den gekreuzten Knochen, war keineswegs das gemeinsame Zeichen aller Piraten.

05Auch wenn sich die europäischen Nationen gerne der Piraten zur Durchsetzung ihrer eigenen Ziele bedient hatten, begannen sie doch mit der Zeit einen gesicherten Seehandel höher zu schätzen als die Schwächung anderer Staaten und es kam zu verstärkten Maßnahmen aller Nationen gegen Seeräuberei. Die nunmehr von aller Welt geächteten Piraten suchten sich daraufhin Zufluchtsstätten außerhalb der Karibik und das „Goldene Zeitalter der Piraterie“ ging seinem Ende entgegen.